Atomversuche in Deutschland: Geheime Uranarbeiten in Gottow, Oranienburg und Stadtilm, Günter Nagel

Bestandteil des deutschen Uranprojektes (1939-1945) war die Tätigkeit einer kleinen Forschungsgruppe des Heereswaffenamtes auf einem gesonderten Gelände der Heeresversuchsstelle Kummersdorf / Brandenburg, südlich von Berlin. Hier sollten ein funktionierender Atommeiler entstehen, genannt "Uranmaschine". Nach der Großversuchen wurde die Diebner-Gruppe 1944 nach Stadtilm / Thüringen verlagert, von wo sie sich in den letzten Kriegstagen nach Bad Tölz / Bayern absetzte.

Zu diesen, bisher in der Öffentlichkeit kaum bekannten Geschehnissen hat Autor Dr. Günter Nagel jahrelang in Archiven geforscht, Gespräche mit Zeitzeugen und Familienangehörigen der „ Gotiower“ geführt sowie die Literatur gründlich ausgewertet. Mit einbezogen wurde auch die Uranherstellung in Oranienburg, mit der das gesamte deutsche Atomprojekt stand und fiel. Anhand vieler, größtenteils noch nie veröffentlichter Dokumente, aus denen z.T. längere Auszüge wiedergegeben sind, wird ausführlich über die Akteure, über Hintergründe von Entscheidungen, über die Arbeiten in der Versuchsstelle Gottow, in Oranienburg und Stadtilm berichtet.
Das Buch geht in einem eigenen Kapitel auf die Jagd der Geheimdienste auf die deutschen Atomgeheimnisse, die Zwangsverpflichtungen in die Sowjetunion sowie die Rückkehr der Spezialisten 1955 in die DDR ein. Eine Darstellung der Lebenswege dieser Spezialisten nach 1945 bzw.
1955 befindet sich gleichfalls in dem informativen Buch. Eine Vielzahl von Fotos, z.T. noch nie veröffentlicht (wie z.B. von der Flucht 1945 von Stadtilm nach Bayern) sowie Zeichnungen illustrieren das Buch.