Der Schwarzmarkt 1945-1948: Überleben nach dem Kriege, Willi A. Boelcke

Das Buch beschäftigt sich mit dem Phänomen der Schattenwirtschaft in Deutschland zwischen der Kapitulation („Stunde Null“) und der Währungsreform 1948.

Die Notlage: Es beschreibt den Zusammenbruch der Versorgung, die wertlos gewordene Reichsmark und den Hungerwinter.

Die Ersatzwährung: Ein zentrales Thema ist die Zigarette (vor allem amerikanische Marken wie Lucky Strike) als eigentliche Leitwährung.

Die Praxis: Becker dokumentiert die „Hamsterfahrten“ der Städter aufs Land, den Tauschhandel (Teppiche gegen Kartoffeln) und die Razzien der Alliierten (MPs) an den großen Schwarzmarktplätzen (z.B. am Berliner Alexanderplatz oder am Frankfurter Bahnhof).

Ein wichtiges Dokumentarwerk der Sozialgeschichte. Statt nur auf große Politik zu schauen, zeigt es den Überlebenskampf.

Das Buch ist reich bebildert und enthält viele zeitgenössische Dokumente (Preislisten des Schwarzmarktes, Berichte von Razzien). Es verdeutlicht eindringlich, wie die Grenzen zwischen Legalität und Kriminalität verschwammen, weil jeder überleben musste.