Mikroskopische Anatomie der Zähne und des Parodonts, Birte Steiniger, Vitus Stachniss, Hans Schwarzbach

Das Buch führt Sie systematisch von außen nach innen und von der Entwicklung zur fertigen Struktur: Einzigartig: Zahnschliff-Präparate und HE-gefärbte Paraffinschnitte speziell auf die Bedürfnisse der Zahnmedizinstudenten zugeschnitten.

1. Entwicklung (Odontogenese):

Detaillierte Darstellung von Zahnleiste, Zahnknospe, Kappen- und Glockenstadium.

Es wird genau erklärt, wie Ameloblasten (Schmelzbildner) und Odontoblasten (Dentinbildner) interagieren – ein klassisches Prüfungsthema.

2. Schmelz (Enamelum):

Der "tote" Teil des Zahns wird lebendig erklärt: Aufbau der Schmelzprismen, Hunter-Schreger-Streifen und Retzius-Streifen (Wachstumslinien).

Wichtig für die Klinik: Wie verläuft das Ätzmuster bei der Füllungstherapie?

3. Dentin und Pulpa:

Hier liegt der Fokus auf dem Dentin-Pulpa-Komplex. Es wird gezeigt, wie die Odontoblastenfortsätze bis weit ins Dentin reichen (Schmerzempfindlichkeit!).

Unterscheidung von Primär-, Sekundär- und Tertiärdentin (Reizdentin).

4. Das Parodont (Zahnhalteapparat):

Zement: Die dünne Schicht, die oft vergessen wird, aber für den Halt essenziell ist.

Desmodont (Wurzelhaut): Die Sharpey-Fasern, die den Zahn im Knochen "aufhängen" (wichtig für Kieferorthopädie und Extraktionen).

Alveolarknochen: Umbauvorgänge bei Zahnbewegung.

5. Gingiva (Zahnfleisch):

Besonders prüfungsrelevant: Das Saumepithel (der kritische Bereich, wo das Zahnfleisch am Zahn klebt). Hier entscheidet sich oft die Parodontitis-Entstehung.

Nutzen für Studium und Prüfung

Vorklinik (Physikum): Es deckt alle histologischen Fragen ab, die in der mündlichen Anatomie-Prüfung oder im schriftlichen Physikum zum Thema Zahn kommen können. Begriffe werden gemäß der Terminologia Histologica verwendet.

Klinik (Phantomkurs und Patienten): Wer einmal im Schliff gesehen hat, wie Schmelzprismen verlaufen, versteht, warum man einen Schmelzrand anschrägen muss oder wie Karies sich unter der Oberfläche ausbreitet.

Es ist weniger ein "Lehrbuch" im Sinne von "viel Text", sondern eher ein kommentierter Bildatlas. Die Grafiken von Hans Schwarzbach gelten als besonders wertvoll, da sie dreidimensionale Zusammenhänge (z. B. wie Fasern verlaufen) oft besser erklären als ein zweidimensionales Mikroskop-Foto.