Rote Plätze: Russische Militärflugplätze in Deutschland 1945-1994, Lutz Freundt, S. Büttner

Hohe Zäune, Gerüchte, die hinter vorgehaltener Hand erzählt wurden, die seltenen offiziellen Begegnungen mit Sowjetsoldaten, daran erinnern sich viele Menschen, wenn sie Quarmbeck hören. Nun beschäftigt sich das im Berliner Aerolit-Verlag erschienene Buch „Rote Plätze“ mit der Geschichte der sowjetischen Flugplätze in der DDR, und somit geht es auch um den Ortsteil vor den Toren der Stadt Quedlinburg. Herausgeber Lutz Freundt und dem Autoren Stefan Büttner ist dieses mit 575 Bildern, darunter großformatige Luftaufnahmen, illustrierte Buch zu verdanken. Fast lexikalisch finden sich auf den Seiten eine unglaubliche Menge an Informationen über alle 235 russischen Flugplätze in der früheren DDR, ihre Vorgeschichte, die dort stationierten Truppenteile und die derzeitige Nutzung. Das geht bis zu vorbereiteten Feldflugplätzen und ehemaligen deutschen Plätzen im heutigen Westpolen; hauptsächlich aber die Plätze auf dem Gebiet der DDR. Es sei keine Lektüre für ängstliche Zeitgenossen, heißt es im Vorwort, „wohl aber eine detaillierte Beschreibung dessen, was der Welt an verschwenderischen Rüstungsausgaben wiederholt bevorstehen könnte.“ Doch hebt es sich wohltuend von Tele-Spektakel rund um die deutsche Geschichte ab.