Wer Hitler mächtig machte: Wie britisch-amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg bereiteten, Guido G. Preparata, Helmuth Böttiger
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Lohnt es sich, die fast 400 Seiten zur Frage „Wer Hitler mächtig machte“ durchzuackern? Antwort: Ja, wenn man an (inoffizieller) Weltgeschichte interessiert ist und wenn man unbedingt wissen möchte, warum der 11. September 2001 ein Ereignis markiert, das bis heute ungeklärt ist und den Tatverdacht auf die US-Administration selbst lenkt (inside-job). Wie dem Nachwort Preparatas zu entnehmen ist, war exakt dieses Ereignis ausschlaggebend für seine akribische Recherche nach den wahren Hintergründen der offiziellen Weltpolitik, wie sie der durchschnittlich (des)informierte Normalbürger versteht.
Seine umfangreiche Darstellung bisher verborgener oder kaum beachteter Schachzüge (Titelbild) holt in der Geschichte weit aus und geht zurück bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach der Auswertung von (nach eigenen Angaben) mehr als 300 Veröffentlichungen zur Geschichte dieser Epoche präsentiert der Autor dann einen wuchtigen Fundus an geheimdiplomatischen Machenschaften, die allesamt seine Kernthese stützen: Hitlers Aufstieg war zu einem beträchtlichen Teil das Kalkül und das Werk der englischen bzw. anglo-amerikanischen Weltpolitik, die in ihren Grundzügen bereits vor dem Ersten Weltkrieg entworfen wurde und langfristig auf einen destabilisierten Korridor, einen Keil zwischen Europa und Asien hinarbeitete, genauer: zwischen den möglichen Bündnispartnern Deutschland und Russland.
Vor allem Hitlerdeutschland wurde demnach bis 1939 finanziell und technisch von dem Tandem UK/USA unterstützt, um die beabsichtigte Zerschlagung des Bolschewismus (Sowjetunion) halbwegs realistisch erscheinen zu lassen. Nachdem dieses Kalkül mit dem Überfall auf Russland im Juni 1941 dann tatsächlich aufging, überließen die westlichen Alliierten die Rote Armee noch drei Jahre lang dem blutigen Gemetzel an der Ostfront: Stalins Hilfeersuchen im Juli 1941 wurde von Churchill konsequent abgelehnt. Damit war erreicht, was Preparata als langfristige Strategie des anglo-amerikanischen Blocks anprangert: die gegenseitige Vernichtung der beiden Hauptkonkurrenten auf der eurasischen Platte.
Aufgrund dieser provokanten These, die sich inzwischen auch durch die jüngsten Intrigen und Kriegshandlungen der USA/UK im Nahen Osten zu bestätigen scheint, geriet Preparata auch persönlich in große Schwierigkeiten, da ihm in einer konzertierten Aktion aufgebrachter US-amerikanischer Lehrstuhlinhaber seine professorale Beförderung zunächst versagt wurde. Der Vorwurf des unwissenschaftlichen Arbeitens blieb jedoch ohne Beweis: Keine einzige These seines Buches konnte von den akademischen Gegnern widerlegt werden.
Aber auch hierzulande wird Preparata argwöhnisch betrachtet, wird ihm von der heutigen Linken gar eine ideologische Nähe zur Neuen Rechten bzw. den Neonazis unterstellt. Während Letztere in seinen Ausführungen eine dort nicht zu findende Absolution ihres noch immer verehrten Führers suchen, distanziert sich das linke Spektrum eben der vermuteten Rechtslastigkeit wegen von dem Autor. Seine Belege für Bankgeschäfte der Bush-Sippe mit Hitlerdeutschland bzw. der Waffenschmiede Thyssen (bis zum Jahr 1934) werden mit einem Achselzucken als „längst bekannt“ abgehakt („Kapitalismus eben“).
Auf die personellen Verflechtungen und Interessengruppen geht man nicht ein und rümpft die Nase, weil Preparata ganz vereinzelt zu untergeordneten Fragen auch Veröffentlichungen von Autoren aus dem rechten Spektrum (z. B. Irving) hinzugezogen hat und weil er an einer Stelle seines Werkes den kometenhaften Aufstieg Hitlers auch auf esoterische und religiöse Bestandteile des NS-Regimes zurückführt, die es allerdings – so der Autor – noch zu erforschen gelte. Hier adoptieren dann esoterische Gruppen seine Thesen und fühlen sich in der Annahme einer gigantischen Weltverschwörung bestätigt. Damit unterliegen sie jedoch dem Irrtum der absoluten Berechenbarkeit politischer Entwicklungen. Der Hitlerfaschismus hätte dem United Kingdom schließlich gefährlicher werden können als geplant.
Die Frage ist, ob sich Churchill und andere UK-Strippenzieher bewusst auf solch ein Risiko eingelassen haben. Das jedenfalls unterstellt Preparata in seinem umfangreichen Buch zu diesem Thema.
Trotz seiner überaus peniblen Darstellung entsprechender Absichten auf britischer Seite bleibt daher ein Rest Ungewissheit. Dabei darf die Kernthese der intriganten und imperialistischen UK/USA-Strippenzieherei in der Weltpolitik des 20. Jahrhunderts durchaus so stehen bleiben und es scheint heutzutage überaus angebracht, die Historie auch mehr unter dem Blickwinkel Preparatas zu beleuchten. Dann macht auch die Annahme einen Sinn, dass der Einsturz der Zwillingstürme in New York etwas anderes war als ein unerwarteter terroristischer Angriff auf die USA.
So schließt sich der Kreis zur Initialzündung am 11. 9. 2001 (nine-eleven) und zur anglo-amerikanischen Politik des 21. Jahrhunderts, in dem dieser Block des „demokratischen Imperialismus“ (Preparata) in konzertierter Aktion den halben Erdball mit neuen Feindbildern (Islamismus), Intrigen, Spionage (NSA) und Bombardements (Irak, Libyen etc.) überzieht und destabilisiert: divide et impera (teile und herrsche).
Obwohl das Buch als ein gelungener Versuch gewertet werden muss, bestimmende und bisher unbeachtete Interessenkonflikte der Weltpolitik zu diskutieren, wird es hier in Deutschland wohl nur einen ausgewählten Leserkreis finden. Das schätzt auch Preparata selbst so ein, denn er ist über die propagandistische Degradierung des einstigen deutschen Herrenmenschen zum nichtswürdigen „willigen Vollstrecker“ bestens informiert.
Und weil sich „der Russe“ bereits 1917 als Bolschewik per se ins Abseits bürgerlicher Moralvorstellungen begeben hat, sind letztlich – so könnte man Preparatas Aussagen ergänzen – die beiden Erzfeinde des UK-Imperiums (Deutschland und Russland) in ihrer Niederlage gegen die moralischen Sieger der anglo-amerikanischen Bourgeoisie doch noch vereint: als Untermenschen, für Generationen mit dem Makel weltanschaulicher und ethischer Unzulänglichkeit behaftet.
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Publikations Jahr: 2010
Seiten: 416
Bindung: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Herausgeber: Perseus
ISBN: 390756474X
Gewicht: 620.0 g
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